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Heute wartete ich ein wenig, im Regen, unter meinem Regenschirm stehend und dachte mir so, als ich um mich blickte: “Heute riecht es schon nach Mittwoch”.

Da musste ich ein wenig schmunzeln, als ich darüber nachdachte, wie wohl ein anderer Tag riechen würde, und da fiel mir ein, dass wir Menschen ja auch allem und jedem einen Namen geben und bestimmte Eigenschaften zuschreiben und uns dann auch daran gewöhnen.

Aber was wäre, wenn in der Vergangenheit niemand den Wochentagen einen Namen gegeben hätte? Wenn nicht einmal die Situation “Woche” und damit so etwas wie der “Wochentag” erfunden worden wäre?

Wohl wäre das Konzept eines Jahr bekannt, allein schon wegen der Jahreszeiten. Die Zeit der Aussaat und der Ernte, der Durchzug der Büffelherden und wegen der Mondphasen vielleicht auch so etwas wie eine Mond-, Monatseinteilung.

Nehmen wir mal an, jemand hätte in der Frühzeit der Menschheit angefangen, die Tage zu zählen, denn das wäre schon damals für das Überleben in der Umwelt interessant gewesen. Wegen der Tragzeit bei trächtigen Tieren, zum Zählen bis zur nächsten Nilflut, für die Mächtigen die Frage: Wann sind die nächsten Steuern fällig.

Wenn man ein bisschen nachliest, kommt man auf Schätzungen, die den Beginn der ersten Kulturen auf ca. 4.000 vor unserer Zeitrechnung datieren. Hätte damals der Dorfschamane seine erste Tagesritzung als Beginn der Tageszählung in einen nahen Felsen geritzt, wäre das der Beginn der Tageszählung gewesen.

Eine schnelle Rechnung: 365 Tage in 6.023 Jahren macht 2.198.395 Tage bis zum heutigen Mittwoch.

Dann wäre ich heute im Regen gestanden, auf den Bus wartend und hätte den Gedanken gehabt: Tja, das riecht ja heute schon sehr nach dem 2.198.395ten Tag nach Beginn der Zeitrechnung, als dieser Dorfschamane mit seinem ersten Ritz, die Tageszählung begann!

Aber ehrlich gesagt, es roch schon sehr nach Mittwoch, ihr könnt denken, was ihr wollt!