Liebe geht durch den Magen, heisst es bekanntlich. Liebe kann auch sein wie süsser Traubenzucker, der direkt ins Blut gelangt und einige Sekunden danach sofort das Herz erfreut. Dabei ist gar kein Magen nötig, da man sich die Liebe schon sprichwörtlich auf der Zunge zergehen lassen kann und die dabei entstandene Energie das Herzen schneller schlagen lässt.

Aber manchmal, manchmal geht Liebe eben durch den Magen. Und dann durch den Darm und kommt danach hinten wieder raus. Muss es ja zwangsläufig, denn so ist der Mensch gestrickt! Das kann manchmal sehr unangenehm sein. So stelle ich mir eine Ehe vor. Jeden Tag auf das Neue: Liebe, der Magen, der Darm und dann wird der Ausgang bemüht. Dann ein bisschen Papier, Blumen oder Pralinen, zur Wiedergutmachung und Tags darauf geht es weiter so.

Man muss schon ziemlich dicke Freunde sein, als Frau und Mann, um das Jahr für Jahr auszuhalten und um sich schon zuvor das Ja-Wort zu geben. Die Liebe die der Partner gibt, zu verdauen und sich dann auf das Neue zu erfreuen daran, an diesem Kreislauf!

Tag für Tag führt mein Weg an unserem Standesamt vorbei und davor stehen oft Paare die den Bund des Lebens eingehen und ich denke mir jedesmal wieder: “Oh-weia! Wieder ein Unglück, das zu vermeiden wäre!” Aber das muss ja gar nicht stimmen. Wenn man darüber nachzudenken beginnt. Vielleicht ist für die meisten Paare die Liebe wie ein täglicher Schuss Traubenzucker, das wäre schön!

In Wirklichkeit mag es sich ganz anders verhalten mit der Liebe und mit dem heiraten! Wenn morgen wieder welche dort stehen, am Standesamt, wartend auf den Bund der Ehe, dann wünsche ich viel Glück und möge euch der Traubenzucker niemals ausgehen!

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